50 Jahre Eigenständigkeit

Festgottesdienst zum Jubiläum der Eigenständigkeit in der Christuskirche

Ein halbes Jahrhundert ist es nun her, dass sich die ev. Kirchengemeinde in Höchstadt gegründet und von der Muttergemeinde in Lonnerstadt gelöst hatte. Und wie bei menschlichen Müttern und Töchtern war die Loslösung nicht ohne Probleme verlaufen. Aber bereits nach kurzer Zeit war allen Beteiligten klar, dass die Eigenständigkeit der Höchstadter eine Notwendigkeit war, hat sich die Gemeinde doch inzwischen zu einer Gemeinschaft mit heute ca. 3500 Christen entwickelt. Die Loslösungsprobleme sind schon lange behoben und es hat sich ein enger und reger Kontakt zwischen der Lonnerstädter Muttergemeinde und seiner eigenständigen Tochtergemeinde entwickelt - und dies auch im ökumenischen Sinn. Wie Dekan Kemmer in einer gemeinsamen Tagung der Lonnerstadter und Höchstadter Mitglieder vom Kirchenvorstand und vom Pfarrgemeinderat betonte, war die römisch-katholische Kirche in Höchstadt auch ursprünglich eine Tochtergemeinde der (damals katholischen) St. Oswald Kirche in Lonnerstadt.

Zum Festgottesdienst konnte Pfarrer Schäfer und Pfarrer Schlee Bürgermeister Brehm mit Frau, Landtagsabgeordnete Alexandra Hirsemann und zahlreiche Stadträte, sowie Günter Schulz als 2. Bürgermeister und Irene Häusler als 3. Bürgermeisterin begrüßen. Eine besonders herzliche Begrüßung galt der ehemaligen Pfarrerin und heutigen Dekanin Karin Hüttel, die mit ihrem Mann zum Festgottesdienst gekommen war. Dekan Lechner aus Bamberg hielt die Festpredigt. In seiner Begrüßung danke Pfarrer Schäfer auch allen, die die Kirche mit den Weihnachtskrippen so festliche ausgestaltete hatten, besonders Ruth Bechstein und Sibylle Menzel. Dekan Kemmer hatte sich aufgrund von eigenen Gottesdienstaufgaben entschuldigen lassen. Aus der Muttergemeinde aus Lonnerstadt brachte Frau Sandra Zink Grußworte mit und betonte die gute Zusammenarbeit zwischen der Mutter- und der Tochtergemeinde – trotz der anfänglichen Trennungsschmerzen.

Dekan Lechner erinnerte in seiner Predigt an das Flüchtlingsschicksal der damals nach Höchstadt gekommen Vertrieben und daran, dass ein gesundes Maß an Hartnäckigkeit auch in Kirchenkreisen durchaus notwendig sein kann und durchaus zum Erfolg – siehe Selbstständigkeit der Kirchengemeinde - führen kann.

Die Festansprache von Pfarrer Schäfer war geprägt von den Erzählungen vom langen Weg der Selbstständigkeit, von der Gründung des Kirchenbauvereins, dem Bau der Christuskirche, der Gründung des Arbeitskreises zur Selbstständigkeit und deren Beantragung. Pfarrer Schäfer berichtet aber auch von den Differenzen zwischen Kirchenrat Wendland aus Lonnerstadt und dem Arbeitskreis. Kirchenrat Wendland wollte die Höchstadter nicht einfach ziehen lassen. Er hatte Bedenken, dass eine so junge Gemeinde die Aufgaben zur Kirchenführung noch nicht richtig bewältigen könnte. Dem Antrag wurde aber nach einem Gespräch mit dem Landesbischof Dietzfelbinger stattgegeben und der Höchstadter Kirchengemeinde am 7. Dezember 1966 die „Selbstständigkeit" gewährt. Eine eigene Pfarrstelle wurde Höchstadt aber erst 1971 zugesprochen und im Juni 1972 wurde Pfarrer Kögel festlich als erster Pfarrer in Höchstadt eingeführt. Pfarrer Schäfer erwähnte auch die rasante Entwicklung der Kirchengemeinde in der damaligen Zeit: umfangreiche Jugendarbeit und Gründung der Frauenkreise von Frau Gallinski, Aufbau des Kirchenchores mit seinem ersten Dirigenten Manfred Müller, Anschaffung der kleinen Walker Orgel, Bau des Paul-Gerhard –Kindergartens und vieles mehr.

Der festliche Jubiläumsgottesdienst wurde von Posaunen- und Kirchenchor musikalisch ausgestaltet. Besondere Beachtung fand hierbei die Solopassage aus dem Lied „Ein Kind geboren zu Bethlehem", die eindrucksvoll von Thomas Förtsch mit seiner schönen Tenorstimme gesungen wurde. An der Orgel und als Dirigent vom Posaunenchor fungierte Gabriel Konjaev, während seine Frau Irina Konjaev den Kirchenchor dirigierte.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde mit einem kleinen Empfang im Gemeindesaal die Gelegenheit zu weiteren Gesprächen gegeben, die auch reichlich von den Gemeindemitgliedern und den Vertretern der örtlichen Politik genutzt wurde.